Synergien steigern die Effizienz
Den einzelnen Marken des Volkswagen Konzerns stehen bei neuen Fahrzeugprojekten sogenannte Modulbaukästen zur Verfügung. Sie gewährleisten, dass Synergieeffekte sowohl zwischen Modellen einer Baureihe als auch baureihen- und markenübergreifend optimal genutzt und gesteigert werden. Damit können neue Fahrzeuge für bereits bestehende und noch zu erschließende Märkte effizienter konzipiert werden.
Bei Audi laufen bereits Fahrzeuge vom Band, die auf dem Modularen Längsbaukasten (MLB) basieren. Sie alle haben einen Motor, der längs zur Fahrtrichtung eingebaut ist. Mit der Evolutionsstufe MLB evo wird der Baukasten künftig erweitert. Die nächsten wichtigen Schritte in der Weiterentwicklung der markenübergreifenden Plattform- und Modulstrategie geht der Konzern mit dem
Modularen Querbaukasten (MQB) und dem Modularen Standardbaukasten (MSB). Mit dem MQB lassen sich Fahrzeuge konzipieren, deren Architektur die Anordnung des Motors quer zur Fahrtrichtung vorsieht. Er ermöglicht uns, Fahrzeuge mit unterschiedlichen Längen, Breiten und Radständen zu produzieren, und erfüllt die steigenden Ansprüche der Kunden hinsichtlich Vielfalt des Modellangebots, Ausstattung und Design. Dabei reduziert der MQB die Komplexität, die anfallenden Kosten und den Entwicklungsaufwand. Im September 2011 startete am Audi Standort in Ingolstadt auf Basis des
MQB die Produktion einer Vorserie des neuen Audi A3, der 2012 auf den Markt kommt. Der Baukasten bildet künftig das technische Fundament für weit mehr als 40 Modelle der Marken Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Volkswagen gehört mit dem MQB zu den Finalisten des „Innovationspreis der deutschen Wirtschaft – erster Innovationspreis der Welt“.
Der MSB bildet die Basis für Fahrzeuge, deren Motor in Längsrichtung eingebaut ist und die in der Basisvariante über einen Heckantrieb verfügen.
Der Modulare Infotainment Baukasten (MIB) bietet fahrzeugklassen- und markenübergreifend eine Hardwareplattform, die gemäß der spezifischen Anforderungen bestückt werden kann. Mit einem Minimum an Varianten werden so vielfältige Infotainment-Funktionen und individuelle Designs möglich. Damit ist der MIB ein ebenso effizientes Instrument in der Fahrzeugkonzeption wie der Modulare Diesel Baukasten (MDB), mit dem eine völlig neue, noch effizientere und dynamischere Generation von Drei- und Vierzylinder-Dieselmotoren eingeführt wird. Diese debütieren 2012 im neuen Audi A3.
Mit strategischen Allianzen Kräfte bündeln
Entwicklungskooperationen mit anderen Fahrzeugherstellern eignen sich besonders gut, um neue Marktsegmente kostengünstig zu erschließen. In einer strategischen Zusammenarbeit können Investitionsausgaben unter den Partnern aufgeteilt und dank der Konzentration von Know-how und Kompetenzen Entwicklungskosten niedrig gehalten werden. In diesem Zusammenhang hat Volkswagen im Berichtsjahr die bestehenden Kooperationen mit der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, der Daimler AG und der Chrysler Group weitergeführt.
Auch die Zusammenarbeit mit zahlreichen kompetenten Batterieherstellern haben wir 2011 fortgesetzt beziehungsweise intensiviert. Damit unterstützen wir die Entwicklung von Hochvolt-Batteriesystemen für Hybridantriebe und Elektrofahrzeuge. Im Jahr 2010 hat Volkswagen zusammen mit dem Partner VARTA Microbattery GmbH in Ellwangen die VOLKSWAGEN VARTA Microbattery Forschungsgesellschaft mbH & Co. KG gegründet. Sie verfolgt das Ziel, automobiltaugliche Batteriezellen sowie die dazugehörige Fertigungstechnologie zu erforschen und zu entwickeln. Zudem bauen wir unter Einbindung zahlreicher Hochschulen, wie des Instituts für Physikalische Chemie der Universität Münster, unsere Kompetenzen auf dem Gebiet der Elektrotraktion stetig aus.